Väter – einfach unersetzlich!
Väter sind anders als Mütter. Sie bringen eigene Qualitäten, Fähigkeiten, Herangehensweisen in die Erziehung ein. Väter fördern ihre Kinder anders als Mütter. Nicht besser, nicht schlechter – einfach anders, einfach unersetzlich!
„Ach, Mutter! Von Herzen dank‘ ich dir für meinen Vater.“ sagte schon William Shakespeare und
auch Cat Stevens besang in seinem Song «Father & Son» die besondere Verbindung zwischen Vater und Kind.
Väterrollen
Sucht man das Wort Vater im Wörterbuch, stehen da als Synonyme: Erzeuger, Ernährer, Erziehungsberechtigter, Versorger, Familienoberhaupt, Beschützer…
Wie sehen Sie sich in Ihrer Rolle als Vater?
Ja nach Lebenslage mag das sehr unterschiedlich sein.
Die Vaterschaft hat sich bis heute verändert. Väter sind heute nicht mehr die autoritären unnahbaren Überväter, oft wollen sie ihren Kindern auch emotional näher kommen und sich aktiv an ihrer Erziehung beteiligen.
Väter wollen mehr Zeit mit ihren Kindern und in der Familie verbringen.
Aber wollen Mütter das auch? Eine Online-Befragung gibt Auskunft, wie Mütter die moderne Väterrolle sehen.
Familienernährer ist für heutige Väter keine Rollenoption mehr. Das sagt die Online-Befragung „Moderne Väter“ von vaeter.de.
Nach Selbstaussage der Väter sehen sie sich demnach in erster Linie als Vertrauensperson ihrer Kinder (66,1%), in zweiter als Erzieher (61,2%) und an dritter Stelle steht die Rolle des Familienmanagers.
Aber gestehen die Frauen den Männern auch die gleichberechtigte Rolle in der Familie zu? Immerhin 63,5% der Mütter wollten 12 Monate Elternzeit allein für sich in Anspruch nehmen, eine 50:50-Aufteilung gab es nur bei 11%.
Und wie steht es um die Gleichberechtigung in Erziehungsfragen? Immerhin lassen über 60% der Frauen nach eigener Aussage eigene Lösungswege der Väter in der Erziehung zu. Das heißt aber auch: 40% der Mütter beanspruchen immer noch die „Alleinherrschaft“ in Erziehungsfragen.
Diese Diskrepanz gestaltet sich in intakten Familien häufig noch recht konfliktfrei.
Es ist am günstigsten für die Entwicklung von Kindern, wenn sie von zwei Elternteilen begleitet werden, die sich nicht gleich, sondern unterschiedlich verhalten, sich aber in der Erziehung kooperativ ergänzen.
So kann und muss sich das Kind mit zwei verschiedenen Menschen auseinandersetzen – mit zwei Arten, erzogen und versorgt zu werden, Grenzen gesetzt zu bekommen, usw.
Der Einfluss des Vaters auf das Kind ist größer, wenn sich sein Verhalten in Erziehung und Versorgung von dem der Mutter unterscheidet.
Kinder profitieren also davon, dass Väter und Mütter unterschiedlich sind. Entwickeln Sie also Ihren eigenen „Vater-Stil“!
Schwierig kann sich dies allerdings im Falle einer Trennung auswirken.
Trennungsväter
Statistisch trauen Mütter nach einer Trennung dem Vater weniger Erziehungskompetenz zu, als sich selbst. Dass das den Vätern nicht gerecht wird, muss man nicht erklären.
Dabei vergessen viele Eltern, dass es nicht um sie geht, sondern ums Kind.
Loyalitätskonflikte der Eltern sind Gift für die Seele der Kinder.
Zerbricht die Partnerschaft der Eltern, ist es für ihre Kinder wichtig, dass Mutter und Vater weiterhin eine vertrauensvolle und emotional unterstützende Beziehung zu ihrem Kind pflegen.
Aushandlungsprozesse und daraus resultierende klare Vereinbarungen, die die Interessen des Kindes sowie die des Vaters und der Mutter berücksichtigen, spielen in dieser Situation eine besonders große Rolle.
In einem aktuellen Beitrag der ARD wird das Leben der Pendelkinder sehr real und ehrlich dargestellt und dabei auch die Rolle der Väter wertschätzend aufgezeigt.
Knapp die Hälfte der Kinder wächst bei ihren alleinerziehenden Müttern auf.
Dominant ist weiterhin das sogenannte Residenzmodell, bei dem der Vater nach der klassischen Regelung die Kinder jedes zweite Wochenende, einmal in der Woche und in den Ferien sieht, in rund 80 bis 90 Prozent der Fälle wird es praktiziert.
Weil der Vater bei diesem Modell nicht so präsent ist, bricht die Hälfte von ihnen nach zwei bis drei Jahren den Kontakt zum Kind völlig ab. Für die Entwicklung der Kinder ist das alles andere als gut, weil Eltern immer eine Vorbildfunktion haben. Besonders Jungen leiden darunter, wenn der Vater verschwindet, weil das männliche Vorbild fehlt.
Aus welchen Gründen ziehen sich die Väter zurück?
Das Residenzmodell führt häufig zu einem gewissen Entfremdungseffekt zwischen Vätern und ihren Kindern. Oft fühlen sich Väter von ihrer Ex bevormundet, wann und wo und wie lange sie ihre Kinder sehen dürfen.
Aus diesen und anderen Gründen lässt dann irgendwann der Wunsch nach, Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. In Amerika heißen sie übrigens Disney-Väter, weil es nur noch um Events und Spaß geht, wodurch das Kind vom Alltag des Vaters so gut wie nichts mehr mitbekommt. Aus diesem Grund plädieren heute vor allem die Väter, aber auch Psychologen, Juristen und Sozialarbeiter für das Wechselmodell. Streng genommen bedeutet das, dass das Kind eine Woche lang beim Vater und eine Woche bei der Mutter ist.
Daneben gibt es allerdings auch Väter, die nach einer Trennung oder den Verlust der Mutter, unfreiwillig genau das Gegenteil erleben. Sie sind plötzlich auf sich allein gestellt mit dem Kind bzw. den Kindern.
Nur 10% der Alleinerziehenden in Deutschland sind Väter, dabei werden sie in der Gesellschaft sehr viel kritischer betrachtet, völlig zu Unrecht, denn Väter sind mindestens genauso kompetent wie Mütter.
Ein aktueller Beitrag des Deutschlandfunk aus Dez. 2020 zeigt uns sehr offen das Leben und die Hürden derer Väter, die sich fast ausschließlich allein um die Kinder kümmern und welche Steine ihnen teilweise in den Weg gelegt werden und auf wieviel Hilfe sie angewiesen sind.
Väternetzwerke
Es gibt viele kostenfreie, engagierte Anlaufstellen und Selbsthilfeangebote für Väter, die Ihnen in den unterschiedlichsten Fragen und Problemlagen Unterstützung bieten. Dank der Erfahrungen und Netzwerke zu fachlichen Unterstützern dieser Netzwerke, wie z.B. Juristen, Psychologen, Sozialtherapeuten, Lehrer etc., bieten Ihnen diese Angebote häufig sogar kostenfrei Hilfe bei alltäglichen Fragestellungen.
Einige dieser Unterstützer möchten wir Ihnen gern vorstellen:
Das Väter-Netzwerk mit Sitz in Nürnberg, aber online bundesweit erreichbar und engagiert ist eine Initiative von Vätern, mit dem Ziel die Rolle von Vätern im Leben ihrer Kinder zu stärken. Das betrifft Väter in Paarbeziehungen, aber insbesondere Väter nach einer Trennung.
Das Väter-Netzwerk hat es sich zur Aufgabe gemacht, betroffene Väter darin zu unterstützen diese schwierige Lebenssituation zu meistern und Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Zusätzlich werden entsprechende Forschungsprojekte begleitet und aktiv daran mitgearbeitet, deren Ergebnisse in Politik und Gesellschaft zu tragen. Angestrebt werden gesetzliche Rahmenbedingungen, die eine aktive Vaterschaft auch nach der Trennung ermöglichen.
Nach einer Trennung werden durch Väter in Beratungen und Foren fast immer die gleichen Fragen gestellt. Diese FAQ werden auf dieser Website übersichtlich nach Themen gesammelt und verständlich beantwortet bzw. Infos und Hilfen bereitgestellt, um sich selbst zu helfen.
Informiert als Bundesverband für Alleinerziehende immer zu den aktuellsten Themen und Neuerungen rund um Förderungen, Steuer, Reformen und Unterstützungen.
Außerdem finden Sie auf der Seite die Hinweise zu Ihren regionalen Landesverbänden, die darüber hinaus auch persönliche Anlaufstellen und unabhängige Beratungsangebote bereithalten.
Väterfreizeit
Neben Vereinen und Websites wie mannigfaltig.de, bezahlbaren Flugreisen für Single-Väter und Urlaubsherbergen wie die Wertacher Mühle im Allgäu mit speziellen Freizeiten für Väter und ihre Kinder, bietet auch die AWO SANO ab 2021 speziell eine Freizeit nur für alleinerziehende Väter an. Ziel all dieser Angebote ist es Männern und Vätern einen lockeren und doch wertvollen Austausch untereinander zu ermöglichen, gegenseitig von Erfahrungen zu profitieren und Qualitätszeit mit den Kindern zu erleben.
Spiegel.de bietet einen kostenfreien Podcast, bei dem nur die Väter reden. Zeitgemäß, modern und aktuell, informieren die 3 Väter über die Herausforderungen des Papa-Alltags, haben interessante Interviewpartner zu Gast und lassen anstrengende Themen auch gern mal mit Humor etwas leichter wirken.
Der BLOG Väter und Karriere kann mittlerweile auf eine beachtliche Sammlung an wertvollen Themen und Informationen für Väter verweisen. Von Elterngeld, über Literatur, bis hin zu Social Skills, gibt es fast kein Thema, was auf diesem Blog nicht thematisiert wird. Verfasst und geschrieben vom 3-fach Vater und Sozialwissenschaftler Hans-Georg Nelles, der andere Männer ermutigen möchte, ihre Karriere und den Herausforderungen als engagierter Vater gleichermaßen gewachsen zu sein.
Manchmal leidet die physische und psychische Gesundheit, bedingt durch Mehrfachbelastungen im Alltag als Vater. Eine Vorsorge- oder Rehamaßnahme in Form einer Vater-Kind-Kur ist eine tolle Möglichkeit, um einmal Abstand zu gewinnen, zur Ruhe zu kommen und viel Papa-Kind Zeit zu erleben.
Fortsetzung folgt…
Motto: EmpowerMENt !!!
Dafür freuen wir uns auf Ihre Anregungen und Tipps in den Kommentaren.
Autorin: A.Stoklas