Mitleid? Brauchen wir nicht!
Das Bild der traurigen Alleinerziehenden? Weit gefehlt. Viele Alleinerziehende sind glücklich, genau so wie ihr Leben ist. Das heißt aber nicht, dass sie keine Bedürfnisse haben. Eben nur andere.
Anderssein!
Unsere Gesellschaft betont und debattiert immer häufiger den Begriff Anderssein.
Und das ist auch gut so. Vorbei die Zeiten des Schwarz-Weiß-Denkens und stetigen Bewertens.
Sei es, was die sexuelle Orientierung, religiöse Gesinnung oder kulturelle Lebensweise angeht.
Wenn wir über Familien nachdenken, hier speziell Einelternfamilien, wird uns schnell klar, auch hier ist Anderssein Programm.
Auch wenn ohne Frage Alleinerziehende und deren Kinder meist in einer mehr oder weniger belasteten Situation leben, sei es sozioökonomischer Natur oder aufgrund mangelnder Ressourcen, ist festzustellen, dass Alleinerziehende ein Familienmodell leben, für dass sie sich häufig bewusst so entschieden haben und glücklich damit sind.
Natürlich haben auch diese Mütter und Väter besondere Bedürfnisse, die deren gelebtes Familienmodell mit sich bringt.
Viele alleinerziehende Mütter stämmen ihren Alltag selbst, sind erfolgreiche Managerinnen, finanziell unabhängig und wissen um die Möglichkeiten und Methoden die eigene Resilienz zu stärken. Dennoch sind sie alleinerziehend und wünschen sich ebenso Auszeiten ohne Kind sei es für die Liebe, einem WochenendTrip mit Freundinnen oder ein nettes, stärkendes Gespräch am Abend, wenn das Kind schläft. Dafür braucht es heutiger Sicht mehr Angebote in unserer Gesellschaft, denn Unterstützung und Entlastung für alleinerziehende Eltern, die sehr viel leisten, sollte nicht nur auf Beratungsangeboten und finanzieller Förderung basieren.
Der Unterschied
Im Web-Blog der Therapeutin und alleinerziehenden Mutter Dr. Alexandra Widmer schildert diese aus sowohl eigener Erfahrung und aus fachlicher Sicht, was viele selbst erleben.
Es werden viele politische und soziale Gründe angeführt, wieso es so schwierig ist für Alleinerziehende. Dem kann ich voll und ganz zustimmen! Aber…und jetzt kommt ein aber..
Trotz oft vergleichbarer äußerer Umstände, geht es der/dem einen Alleinerziehenden besser als Anderen.
Worin aber der Unterschied liegt berichtet Dr. Widmer in ihrem Artikel:
Im Rahmen unseres geförderten AWO SANO Projekts „Auszeit für Alleinerziehende“ haben wir in der Begleitung und im Kontakt zu den Familien nun schon viele diverse Einblicke erhalten dürfen.
Da bisher fast ausschließlich Mütter am Projekt teilgenommen haben, können wir nur auf dieser Basis Erfahrungen und Erkenntnisse sammeln, die wir gezielt in der Durchführung unserer Freizeiten umsetzen können. Der Fokus liegt dabei ganz gezielt auf dem Empowerment-Gedanke. Sich gegenseitig stärken, von den Erfahrungen der anderen profitieren und wissen, dass man nicht allein ist.
Einen empfehlenswerten und unterhaltsamen Artikel passend zu diesem Thema hat auch die Edition F veröffentlicht. Unter dem Titel: „Hinterfragt euer merkwürdiges Bild der traurigen Alleinerziehenden! Welche Vorteile hat es, alleinerziehend zu sein?“ Widmet sich Mirna Funk in ihrer Kolumne „Sag mal, Mirna …“ genau dieser Frage.
Viele alleinerziehende Mütter und Väter wünschen sich, nicht abgestempelt zu werden, sondern in ihren individuellen Bedürfnissen wahrgenommen und gefördert zu werden. Wenngleich es sehr viele unterstützungsbedürftige, alleinerziehende Familien in unserer Gesellschaft gibt, die ein besonderes Augenmerk verdienen und sowohl monetär, als auch in der alltäglichen Entlastung gestärkt werden müssen, sollten wir gleichwohl die Bedarfe der Mütter und Väter berücksichtigen, die sich nach Austausch, Aktivitäten mit Gleichgesinnten und Anregungen sehnen.
Bitte teilen Sie uns in den Kommentaren gern Ihre Erfahrungen und Empfehlungen zu anderen oder ähnlichen Angeboten und Projekten für Alleinerziehende mit.
Autorin: A. Stoklas
7. April 2022 @ 11:22
https://editionf.com/alleinerziehende-brauchen-kein-mitleid-und-keine-abscheu-sondern-unterstuetzung/
Als Ergänzung zu unserem obigen Beitrag hier ein richtig toller Artikel der Edition F passend zum Thema.